Die Geschichte des Englischen

Dass das Englisch heutzutage weltweit gesprochen wird, ist keine Frage:
Die meisten internationalen Beziehungen und Diskussionen finden in der englischen Sprache statt. Es ist das, was wir lingua franca nennen – ein Begriff aus dem Lateinischen, der Verkehrssprache bedeutet: Eine Sprache, die auf einzelnen Gebieten, Menschen verschiedener Sprachgemeinschaften den Verkehr ermöglicht.
Allerdings, wenn man sich diese Sprache genauer anguckt, merkt man, dass sie eigentlich genauso wie eine Patchworkdecke aussieht:
Man erkennt ein Wort aus dem Deutschen, ein anderes aus dem Lateinischen bzw. Französischen usw. Wie kann das sein? Wo kommt denn die englische Sprache her?

Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir erstmal ein bisschen in die Geschichte des Englischen eintauchen! LinguistInnen teilen sie grob in Vier unterschiedliche Stufen ein:
• Altenenglisch oder Angelsächsich
• Mittelenglisch
• Frühneuenenglisch
• Neuenenglisch

Altenenglisch
Die Geschichte der englischen Sprache beginnt Mitte des 5. Jahrhunderts, als die germanischen Volkstämme der Jütens, Angeln und Sachsen das heutige Norddeutschland und Dänemark verließen, um England zu erobern. 85% der Wörter des Altenenglischen hatten germanische Wurzeln. Alle andere kamen entweder von den skandinavischen Sprachen, von den Sprachen der Ureinwohnern oder aus dem Lateinischen durch die Christianisierung, die dort stattfand.

Auf dem folgenden Bild könnt ihr, die unterschiedlichen Volksstämme und deren Ankunftsorte sehen:

Mittelenglisch

Im Jahr 1066 fand die normannische Eorberung Englands statt und die Normannen etablierten das Französisch als Sprache der Könige und Adelige. Dadurch wurde Altenenglisch als altmodisch und kitschig betrachtet, denn nur die arme Bevölkerung sprach es. Dadurch wurden viele Wörter der französischen Sprachen ins Altenenglisch adaptiert, unter anderem solche alltäglichen Begriffe wie „city“ oder „people“.

Frühneuenenglisch
Nach dem Ende der französischen Herrschaft auf den Britischen Inseln im 14. und 15. Jahrhundert, wurde Englisch wieder zur Sprache der Mächtigen. Vor allem dank Shakespeare und seine zahlreiche, englischsprachige Literatur, die er in dieser Epoche publizierte, bekam die Sprache eine neue Entwicklungswelle. Shakespeares Einfluss auf diese sprachliche Entwicklung ist enorm, denn er erfand allein mindestens 1.700 Wörter.

Neuenenglisch
Das ist die Variante vom Englischen, die heutzutage von Jedem gesprochen wird. Die Sprache bleibt aber weiterhin variable, da jeden Tag neue Wörter erfunden werden, um die neuen sprachlichen Bedürfnisse zu erfüllen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Das Englische ist eine bunte und gemischte Sprache, die immer etwas von den Sprachen für sich, denen es seine Geschichte entlang entgegenkamen, mitnahmen.